29.05.2025 - 13.06.2025
Vom Bodensee an den Main (1.554 km)
Wieder einmal führte unser Weg in den Süden der Republik. Erstes Ziel sollte der Bodensee - konkret der Untersee des Bodensees - sein. Bereits im Vorfeld der Reise beobachteten wir die Wetter-App sehr genau. Die Wetterentwicklung bestimmte von Beginn an unseren Weg. Da wir planten, den Untersee mit dem Fahrrad zu umrunden, steuerten wir den Sonntag für unsere Seeumrundung an. Entsprechend unterbrachen wir unsere Anreise an den Bodensee in Rottweil.
Bereits aus der Ferne konnten wir den 246 Meter hohen Thyssenkrupp Elevator Testtum erspähen, der etwa einen Kilometer außerhalb von Rottweil steht.
Der Stellplatz in Rottweil war komplett belegt. Wir stellten unser Fahrzeug auf dem in der Nähe gelegenen Festplatz ab.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in die historische Innenstadt Rottweils. Nach einem ausgedehnten Streifzug durch die Straßen und Gassen machten wir uns auf den Weg zurück zum Wohnmobil.
Die nächste Station: Radolfzell am Bodensee. Die knapp 90 Kilometer waren zügig zurückgelegt. Da auch in Radolfzell der Stellplatz belegt war, entschieden wir, uns in einem Gewerbegebiet an den Straßenrand zu stellen.
Nach der Ankunft war noch ausreichend Zeit, um einen Spaziergang in die Innenstadt zu machen. Radolfzell hat eine schöne, ausgedehnte Fußgängerzone. Anschließend gingen wir wieder zurück zum Wohnmobil.
Am Samstag starteten wir unsere Untersee-Umrundung bei herlichem Wetter. Wir entschieden uns, entgegen dem Uhrzeigersinn zu fahren. Erstes wirklich sehenswertes Ziel war Stein am Rhein. Wir staunten nicht schlecht, als wir den Rathausplatz erreichten. Diieser ist umgeben von vielen wunderschönen mittelalterlichen Gebäuden. Stein am Rhein - ein echtes Schmuckstück!
In Stein überquerten wir den Rhein und fuhren auf der Südseite des Untersees weiter in Richtung Konstanz. Erstaunt hat uns, wie anspruchsvoll die Strecke war. Von wegen, man radelt einfach so am Seeufer entlang...
In Konstanz machten wir noch eine kurze Pause am Hafen. Bei schönem Wetter tummelten sich hier unzählige Menschen.
Nun standen uns noch die letzten 30 Kilometer (mit Zwischenstation Insel Reichenau) bevor. Der Blick an den Himmel in Richtung Westen ließ uns ein wenig schneller radeln. Dicke, dunkle Wolken türmten sich im Hinterland von Radolfzell auf. Wir meinten unterwegs auch ein paar feine kleine Tröpfchen zu verspüren.
Schließlich erreichten wir Radolfzell und beendeten unser Projekt Bodenseeumrundung. Denn Abend nutzten wir, um die Wetterentwicklung zu studieren. Es zeichnete sich ab, dass das Wetter sehr wechselhaft werden würde. Für weite Regionen im Süden Baden-Württembergs und Bayern waren starke Unwetter angekündigt, die Hagelkörner mit einer Größe von bis zu 8 Zentimetern angekündigt. Daher beschlossen wir, uns deutlich nach Norden zu orientieren, wo das Wetter nicht ganz so heftig ausfallen sollte.
Dennoch hatten wir für Montag noch einen Besuch des Rheinfalls auf die Agenda gesetzt. nicht hanz eine Stunde fuhren wir bis nach Neuhausen am Rheinfall (der liegt gar nicht bei Schaffhausen!). Das Wohnmobil stellten wir auf einem Parkplatz ab und wanderten die letzten etwa eineinhalb Kilometer bis zum Rheinfall. Bei (noch) herrlichem Wetter zog es außer uns noch unzählige Menschen zu dieser Attraktion.
Nun nahmen wir Abschied vom Rhein und steuerten Villingen-Schenningen im Südwesten des Schwarzwaldes an. Nach kurzer Reise erreichten wir die Stadt, die insoweit eine Besonderheit aufweist, als Villingen im badischen Teil und Schwenningen im württembergischen Teil des Südweststaates Baden-Württemberg liegen. Kurios: Beide Stadtteile haben unterschiedliche Telefonvorwahlnummern.
In Villingen-Schwenningen angekommen, spazierten wir durch den Rosengarten, in dem ein Aussichtsturm steht, der einen schönen Blick auf die Stadt gewährt. Anschließend gingen wir in die von einer Stadtmauer umgebene Altstadt, in der gerade der Frühlingsmarkt stattfand. Die ganzen Straßen der Innenstadt waren voller Menschen und Verkaufsständen.
Nach unserem Bummel ging die Reise weiter. Wir hatten beschlossen, uns in Richtung Nördlingen zu bewegen. Auf dem Weg dorthin verschlechterte sich das Wetter deutlich. Ein Hagelschauer ließ Schlimmes erahnen - aber wir hatten Glück. Dennoch änderten wir spontan unsere Reiseroute. Auf dem Weg nach Nördlingen verschlug es uns glatt die Sprache: Beim Durchfahren von Neresheim entdeckten wir ein über dem Ort "thronendes" Kloster. Das machte uns derart neugierig, dass wir entschieden, hier einen Zwischstopp zu machen und uns das Kloster am darauffolgenden Tag anzuschauen.
Am ...morgen machten wir uns dann auf den (kurzen) Fußmarsch zum Kloster. Dort erwartete uns ein äußerlich schon imposantes Kloster. Was uns aber in der Basilika erwartete war unbeschreiblich schön! Wir kamen zu dem Ergebnis, dass das die bislang schönste Kirche war, die wir je betraten.
Im Anschluss an den Besuch im Kloster ging es dann weiter nach Nördlingen. Aber, was soll man sagen, wir änderten unseren Plan abermals... Statt in Nördlingen landeten wir in Neuburg an der Donau.
Dort angekommen, wollten wir uns erst einmal stärken und eine Pizzeria in der Innenstadt aufsuchen. Auf dem Weg dorthin konnten wir einen ersten Blick auf das prächtige Renaissance-Schloss werfen.
Am Folgetag stand mal wieder eine Radtour auf dem Programm. Ziel war das etwa 20 Kilometer entfernte Ingolstadt.
Hier zeigte es sich wieder, wie vorteilhaft der Kauf der Gravelbikes war. Der Weg entlang der Donau war überwiegend unbefestigt. Mit dem Rennrad hätte das keinen Spaß gemacht.
In Ingolstadt steuerten wir das Zentrum an und stärkten uns zunächst. Zurück nach Neuburg radelten wir dann auf der anderen Seite der Donau.
Nach unserer Rückkehr machten wir dann noch einen Streifzug durch die Altstadt von Neuburg. Begleitet wurde dieser durch einen heftigen Regenschauer.
Und weiter ging die Reise! Unser neues Ziel: Nürnberg! Schon länger planten wir, einmal die fränkische Stadt anzusteuern. Bislang passte es aber nicht in die Reiseplanung.Als Ausgangspunkt für unsere Stadterkundung wählten wir den Stellplatz in Feucht. Von dort aus konnten wir die S-Bahn in die City nutzen.
So setzten wir es auch in die Tat um. Nach erreichen der Innenstadt machten wir einen ersten Streifzug, der uns bis an die das Stadtbils prägende Burg führte. Vom Turm aus hatten wir eine tolle Sicht über die Stadt.
Auf dem Weg zurück zum Bahnhof passierten wir die "Straße der Menschenrechte", in der auch das Germanische Nationalmuseum liegt. Dieses bot zu der Zeit, als wir vorbei gingen, freien Eintritt an. So nutzten wir die Gelegenheit und machten einen spontanen Besuch. Besonders interessant war die Sammlung an originalen Bildern von Albrecht Dürer, dem vielleicht bekanntesten Sohn der Stadt Nürnberg.
Am Donnerstag waren mal wieder die Fahrräder dran. Über Komoot hatten wir eine Tour entdeckt, die uns auch an den Main-Donau-Kanal führen sollte. Auf dem Weg dorthin passierten wir auch den Ludwig-Donau-Main-Kanal, dessen eines Ende wir im vergangenen Jahr in Kelheim entdeckten.
Aber Nürnberg hatte uns noch nicht losgelassen. Wir wollten noch einmal in die Stadt, insbesondere, um uns im Justizpalast die Erinnerungsstätte zu den Nürnberger Prozessen anzuschauen.Diese Ausstellung ist nicht nur informativ sondern auch ein Stück weit bedrückend. Hier wird man hautnah mit den Greueltaten des NS-Regimes und den Hauptpersonen konfrontiert.
Die Zeit nach dem Besuch des Justizpalastes nutzten wir, um die Innenstadt noch ein wenig zu erkunden. Dort sollte es noch ein paar schöne Ansichten geben...
Nur war eine Woche unseres Urlaubs verstrichen und wir hatten schon wieder viel gesehen. Aber der Urlaub war ja noch nicht zu Ende.
Von Feucht aus - auch gesteuert durch die Wetterentwicklung - machten wir uns auf den Weg nach Westen. Nach gut 120 Kilometern erreichten wir Schwäbisch Hall. Auch dieser Ort in Württemberg stand schon länger auf unserer To-do-Liste. Nun passte es mal. Die größte Herausforderung war es, einen Parkplatz zu finden. Im Ort fand nicht nur ein Volksfest statt sondern auch eine größere Veranstaltung im Stadion.
Nachdem wir einen schönen Platz für WoMo gefunden hatten, begaben wir uns auf den Fußmarsch in Richtung Altstadt. Diese hatte tatsächlich allerlei zu bieten. Viele schöne Fachwerkhäuser und eine die Innenstadt prägende Kirche am Marktplatz. Am Ende unseres Rundgangs kamen wir zu dem Resümee, dass Schwäbisch Hall sicherlich zu den schönsten Städten gehört, die wir bisher im Rahmen unserer Reisen besuchten.
Da uns ein Tag bevorstand, der Regen bringen sollte, fiel es uns leicht zu entscheiden, dass wir einen Thermentag einlegen. Die Wahl fiel auf Bad Schönborn und das dortige Thermarium. Natürlich war dass angenehmer, als draußen im Regen rumzurennen.
Im Verlauf des Nachmittags verzogen sich dann die Schauerwolken, sodass wir im Anschluss an den Thermenbesuch auch noch durch Bad Mingolsheim, den Ortsteil von Bad Schönborn, in dem die Therme liegt, zu machen.
Am Montag, es war der Pfingstmontag, stand mal wieder Radfahren auf dem Programm. Auch hier half uns Komoot, eine schöne Gravel.Runde zu finden. Allerdings verlagerten wir unseren Standort zunächst nach Eppingen - dem Ausgangspunkt der Radtour.
Nach der Ankunft machten wir die Räder startklar und los ging es. Nach der Rückkehr machten wir uns frisch und erkundeten noch die Altstadt von Eppingen, die sich allemal vorzeigen lässt. Auch hier bestimmten viele Fachwerkhäuser das Bild.
Nun konnten wir uns allmählich überlegen, wie wir die Fahrt in Richtung Heimat gestalten. Es entstand die Idee, das neben der Autobahn A6 liegende Technik Museum in Sinsheim zu besuchen. Also setzten wir uns am Dienstag in Richtung Sinsheim in Bewegung.
Im Technik Museum verbrachten wir einige Stunden. Der Schwerpunkt des Museums liegt auf Autos und Motorrädern. In der Ausstellung konnten wir einige historische Fahrzeuge ausmachen.
Nach dem Besuch des Museums ging die Reise weiter. Neues Ziel: Wertheim.
Wertheim steuerten wir an, weil wir auch das Outlet Wertheim Village besuchen wollten.
Zunächst fuhren wir zum Stellplatz in Kreuzostheim (Bayern).
Am Mittwoch spazierten wir über die Main-Brücke auf die andere Seite - in das Baden- Württembergische Wertheim.
Besonders empfehlenswert ist ein Besuch der sehr sehenswerten Burg Wertheim. Für einen Eintritt von zwei Euro kann man die gesamte Burg erkunden, die hoch über der Stadt Wertheim thront. Im Anschluss stiegen wir zur Altstadt herab und erkundeten auch diese.
Dann nahmen wir Abschied von Wertheim und fuhren in das Outlet. Dort bummelten wir durch die Geschäfte und holten und Ideen, für was wir unser Geld noch ausgeben könnten.
Nach dem Bummel ging die Fahrt mit Ziel Schöllkrippen weiter. Dort auf dem Stellplatz waren wir bereits in der Vergangenheit. Es ist ein schön gelegener Stellplatz, der bereits mehrfach Ausgangspunkt von Radtouren war. Und so sollte es auch diesmal sein. Am Donnerstag nach dem Frühstück stiegen wir auf die Räder und machten ein Gravel-Tour in Richtung Main und Alzenau.
Nach der Tour machten wir uns mit dem Wohnmobil auf den Weg zu unseren Freunden in Kahl am Main. Mit ihnen verbrachten wir noch einen schönen Abend. Für die Nacht steuerten wir den nahen Stellplatz in Niederrodenbach an.
Am Freitag ging unsere Reise dann zu Ende und wir fuhren wieder nach Hause. Hinter uns lag ein schöner, abwechsungsreicher Urlaub, der durch ein paar Wetterkapriolen einen spannenden Verlauf nahm.